Selbstorganisation …

Interessant: Heute morgen stehe ich um 4:40 Uhr am Aachener Hauptbahnhof, um in die Produktion zu fahren (bzw. mit dem Zug fahren zu lassen .-)). Tatsächlich ging es dann um 6:10 Uhr los. Warum:  Solidarisch und spontan sind die Mitarbeiter der XXX (hier werden natürlich keine Namen von Betreibern genannt) nicht zur Arbeit gekommen, Corona-Versicherung bezüglich der neuen Regularien, Lohn-Unzufriedenheit, Unzufriedenheit über die Arbeitsbedingungen … keine Ahnung – aber es wird ein paar Gründe dafür gegeben haben.

 

Das Prinzip der Selbstorganisation

Es scheint mir ein wenig wie in der Chemie. In der Forschung und Entwicklung sucht man stets Systeme, die sich selbst organisieren. Diese zu erkennen und abzuleiten ist der Nährboden des Schaffens von Wissen.

Instinktiv scheint es auch für den Menschen zuzutreffen:

Impfzentren füllen sich wieder, die Testzentren platzen zum Ende dieser Woche. Offenbar agiert das Volk, obgleich politisch eigentlich noch nichts auf den Punkt entschieden und angetreten ist.    Eine ehr passive, politische Vorgehensweise hat offenbar im Volk einen Impuls der Selbstorganisation ausgelöst. Ob es der Wusch nach Normalität ist, der die Menschen nun doch noch forciert in die Impfzentren treibt, ob es die Angst vor einer Infektion ist, obgleich man geimpft ist, die die Menschen in die Testzentren treibt oder die Unsicherheit, dass ab morgen ohne Test gar nichts mehr geht – I do not know.

Jedenfalls herrscht Aktionismus.  Das ist meiner Ansicht interessant:  Die Politik bewegt sich vorsichtig wie im Mienenfeld und das Volk rennt los.  Als wenn der Instinkt sagt, dass jetzt endlich mal etwas passieren muss.

Für mich ist es ein Impuls der Selbstorganisation.

Wenn ich dies nun im speziellen auf die Friseurbranche beziehe:

Was würde den Selbstorganisation im Friseurhandwerk bedeuten? Ja – dass man sich bewegt. Aber wohin denn? In der Pädagogik gibt es hier ein Leitsystem, welches besagt, dass für die bezeichnete Bewegung die sogenannte Methodenkompetenz eine Voraussetzung ist. Methodenkompetenz meint, selbständig und strukturiert Lösungswege zu finden.  Es wird als Voraussetzung für eine gerichtete Aktion – eigentlich – einem Lernprozess gesehen.  Der Zusammenhang erscheint mir als richtig:  Ohne dies profilierend zu meinen habe ich genau dies als Dozent an der Uni bezüglich des chemischen Sektors als auch als Dozent an einer Meisterschule im Friseurhandwerk immer wieder erlebt. 

Ich habe den Eindruck, dass die Corona-Situation die Menschen mehr und mehr in die Selbstorganisation bringt und so auch die Friseure.

Ich glaube, es macht durchaus Sinn, gedanklich hier ganz von vorn zu beginnen. Am Anfang jeder nachhaltig Gewinn erzielenden Tätigkeit steht die Relation von Bedürfnis und Bedarf. Entweder ist in der Gesellschaft ein Bedürfnis sichtbar gegeben, auf das man sich mit einer Geschäftskonzept direkt aufsetzt oder es ergibt sich die Höhe, über einen Impuls  – eine Innovation – Bedürfnisse in der Gesellschaft zu entwickeln.  So wie es beispielsweise Steve Jobs mit vielen Innovationen (die z.T. gar nicht seine waren) geschafft hat, Aufmerksamkeit und Kaufaffinität zu entwickeln.  Ich kann jedenfalls nur davon träumen, dass ich ein neues Shampoo entwickeln und in den Markt gebe, dass die Leute auf der ganzen Welt vor den Shops Schlange stehen .-).

Was also werden denn vermutlich die Bedürfnisse eines Menschen sein, in Zukunft in einen Friseursalon zu gehen? Was bewegt Ihn dazu? Hier spielt Corona eine entscheidende Rolle, denn diese Pandemie hat unser Leben verändert – teilweise massiv. Ich habe mit so vielen Kunden gesprochen, die die Pandemie einfach aussitzen wollten.  Und ich finde, dies ist eine fassliche und nich „unweise“ Strategie. Leider lässt sich nun erkennen – „aussitzen iss nich“. Die Pandemie dauert an, erreicht national Spitzen und das trotz erheblicher Maßnahmen. In der Folge:  Wie lange dies noch andauet, können wir tatsächlich nicht zuverlässig absehen.    Die Geschichte lehrt, dass eine Pandemie 3-5 Jahre auf dem Rücken trägt.  Wir haben aber zu ersten mal in eine Pandemie massiv hineingeimpft.  Ob hierdurch weiterhin anzunehmende Spontanmutationen auftreten werden, die selektiv „impfausweichend“ sind, können wir mit Bestimmtheit tatsächlich nicht absehen. 

Also – mir subjektiv erscheint es an der Zeit, die Grundfrage für das Friseurhandwerk zu stellen:  Was sind die aktuellen und zukünftigen Beweggründe, einen Friseursalon aufzusuchen???

Corona-Effizienz …

Status Quo der Friseurwelt in Punkto regeln und Richtlinien: CHAOS!!!

Auf meine letzte Frage meiner „Kolumne“, wo das alles hinführen soll, hat mit subjektiv die Regierung gestern eine Antwort gegeben:  Das gibt meine Ansicht nach ein Chaos.

Das Ergebnis des Corona-Gipfels – 18-11-2021 –  aus meiner Sicht:

  • Ab wann wird sich etwas im Wesentlichen ändern? Ab dem 25.11.2021 gelten neue
  • Ab dem 25.11.2021 laufen die bestehenden Corona-Regeln aus. Dann soll die sogenannte Epidemische Lage nationaler Tragweite beendet sein, die Rechtsgrundlage für zahlreiche Auflagen war. Hier will man nun selektiver vorgehen. Nun – statistisch gesehen haben wir es mit einem noch nie da gewesenen Höhepunkt zu tun. Ist es da wirklich sinnvoll, selektiver vorzugehen oder ehr konsequent?!? Folgende Einschränkungen sollte es nun nicht mehr geben – aber kann man sich das wirklcih leisten?!?
    • Ausgangsbeschränkungen
    • Umfassende Schul- und Kitaschließungen
    • Umfassende Verbote oder Beschränkungen von Reisen, Übernachtungsangeboten und Gastronomie
    • Umfassende Verbote von Demonstrationen, Versammlungen oder Gottesdiensten
    • Umfassende Schließung oder Beschränkung bei Geschäften und Betrieben
    • Verbote von Sportausübung

Dies sind Parameter, die Lockerungen beschreiben. Macht das Sinn, wenn die Inzidenzen durch die Gecke gehen?!?

  • Für die in den beiden Absätzen zuvor genannten Maßnahmen, die künftig nicht mehr oder nur eingeschränkt angewendet werden dürfen, soll es eine Übergangsfrist nach dem Auslaufen der epidemischen Lage am 25. November geben: Bis maximal 15. Dezember sollen sie für die Länder noch weiter anwendbar sein. Na klar, danach ist das Virus besiegt – bin ich mir sicher!
  • Die Länder können via Landesverordnungen regulierenden Einfluss auf Folgendes nehmen:
    • Kontaktbeschränkungen
    • Abstandsvorschriften
    • Kapazitätsbeschränkungen, also etwa Vorgaben zur Besucherzahl bei Veranstaltungen
    • Maskenpflicht
    • Zutrittsregelungen für Geimpfte und Genesene (2G) oder auch Getestete (3G)
    • Hygieneauflagen für Betriebe
    • Auflagen für den Betrieb von Schulen
    • Kontaktdatenerhebung in Gastronomie oder bei Veranstaltungen

O.K.. Dann ist in diesem Rahmen Fortschritt zu definieren als: Ich ändere Nichts und erreiche Alles – also lasst uns doch einfach genau so weiter machen wie bisher?!?

Als Novum ist schließlich dazugekommen:

  • 3G am Arbeitsplatz: Ganz ehrlich – verantwortungsbewusste Betriebe machen dies doch längst schon. Wenn ich seit 1 Monat Industriebegehungen bezüglich Hygienekonzepte habe ist zu erkennen, dass  – unabhängig ob geimpft oder genesen – erst einmal ein Test fällig ist.  Und wenn ein Unternehmen nicht dem entsprechend eigeninitiativ agiert:

    Wo kein Kläger da kein Richter. Wo keine Kontrolle da kein Kläger – also wo ist der Beweggrund?!?

  • Homeoffice-Pflicht (Wiedereinführung): Auch hier haben organisierte und engagierte Unternehmen doch schon längst reagiert
  • 3G in Verkehrsmitteln: Das macht meiner Ansicht nach tatsächlich Sinn. Ich bin Pendler zwischen Aachen und Duisburg und ich stelle in den Zügen gravierende Hygienemängel fest. Dies könnte dazu führen, dass die Überfrequentierung der öffentlichen Verkehrsmittel reguliert wird. Das wir auch garantiert schnell reguliert, da nur stichprobenweise geprüft wird on eine Genesung, ein Test oder eine Impfung gegeben ist. Das Folk macht sich bestimmt schon in die Hose und hat Angst davor kontrolliert zuwenden.
  • Testpflicht in Pflegeheimen oder Kliniken: Völlig neu – da bin ich mir sicher
  • Klarstellung im Strafrecht und härtere Strafen für besonders schwere Fälle von Impfpass- oder Testfälschung: Also dann – kriminell ist man offenbar nur noch wenn besonders schwere Fälle vorliegen.  Dann würde ich sagen liebes Volk, weniger Kriminalität ist oft mehr…Ein wenig ist offenbar o.k.. Also ein wenig Schwarzarbeit, ein wenig informelle Partys – alles kein Problem – nur bitte Liebes Volk übertreibt es nicht …
  • Die Länder wollen Beschäftigte in Krankenhäusern, Pflege- und Behindertenheimen sowie bei mobilen Pflegediensten zur Corona-Impfung verpflichten, und zwar «einrichtungsbezogen» und bei Kontakt mit besonders gefährdeten Personen. Der Bund soll dies umsetzen: Selektiv halte ich das für sehr wichtig. Hier ist kein Sarkasmus angebracht.
  • Bei Überschreiten bestimmter Belastungsschwellen in den Kliniken sollen einheitlich schärfere Corona-Maßnahmen greifen. Dafür soll es drei Stufen geben: Bitte diese Schwellenwerte auch schnell schärfen. Irgendjemand oder jemand werden hier als Verantwortliche nicht reichen. Die sind nämlich echt schlechte Mitarbeiter und nie da wenn man Sie braucht!
  • Die Länder wollen die Einhaltung der Schutzmaßnahmen stärker kontrollieren und den rechtlichen Rahmen für Bußgelder ausschöpfen: Na dann – Ihr seid ja auch soooo viele, das Ihr Deutschland da in den Griff kriegt – da werden sich bestimmt die Meisten schon in die Hosen machen …
  • Besonders belastete Unternehmen bekommen in der Corona-Krise länger Wirtschaftshilfen. Der Bund verlängert die bisher bis Jahresende befristete Überbrückungshilfe III Plus bis Ende März 2022: Ich würde die Hilfe „politisches Corona-Schmerzensgeld nennen“.
  • Bund und Länder rufen alle bisher Ungeimpften auf, «sich solidarisch zu zeigen» und sich impfen zu lassen. Sie wollen die Impfangebote ausweiten: Toll – bei einem soooo vernünftigen Volk wie den Deutschen ist es genau richtig, an die Vernunft zu appellieren. Mache ich auch immer – funktioniert super …
  • Der Bund soll prüfen, ob der Kreis der Menschen, die impfen dürfen, ausgeweitet werden kann: Why not!?!
  • Jeder soll sich spätestens sechs Monate nach der Zweitimpfung eine Auffrischungsimpfung verabreichen lassen können: Folgeimpfungen werden unumgänglich sein. Wir haben in eine Pandemie hineingeimpft – das ist eine logische Folge.
  • Bei einer nächsten Runde am 9. Dezember wollen Bund und Länder die Corona-Maßnahmen bewerten: Auf dieser Basis werden wir wohl Fakten schaffen und es gibt garantiert genügend zu bewerten. Meine subjektive Ansicht. Wenn ein Chaotischer Zustand zunimmt, sinkt die Selbstorganisation, welche eigentlich der Impuls für eine Bewertung wäre. Na dann bin ich mal gespannt, was es am 9. Dezember zu bewerten gibt!

Im Grunde sollte es also das Ziel sein, bundeseinheitliche Faktoren in die politische Pandemiebekämpfung mit einzubeziehen. Na, das ist doch gelungen! Ich jedenfalls – und dies ist natürlich nur meine subjektive Meinung – finde die Konsequenz von Herrn Söder sehr gut. Keine Verwirrung kein Weichspülen, sondern Linien, an denen sich orientiert werden kann. Obgleich solche Alleingänge schon ein wenig etwas von „Ihr könnt mich mal mit Eurem Gipfel am Arsch lecken“ hat .-).

Wenn Ihr mich für meinen Sarkasmus scharf kritisiert, so habe ich es tatsächlich verdient.

Ich habe angekündigt, dass ich bundeslandspezifisch die Corona-Anforderungen zusammenschreibe. Ganz ehrlich: Was soll ich Euch denn nun zusammenschreiben. Was gilt des heuet, dass es die Mühe wert ist in der Hoffnung, dass es morgen noch gilt. Tut mir Leid, aber mir ist meine Feder zu schade um für alle Bundesländer auszuholen, um Tagesechte Regularien widerzuspiegeln. Ja, ich habe meine Rezepturpool auch sehr oft geändert und es ist genau das eingetreten, was nun politisch auch Eintritt: Mächtige Verwirrung. Na wenigstens sind meine Rezepturen dabei besser geworden .-).

Ich subjektiv sehen hier nur einen sinnvollen Apell:

Lasst uns alle selber das Beste daraus machen und schauen, wie wir hocheffizient Infektionsketten unterbrechen können, kosten Sparen du auch in dieser Zeit Kunden ansprechen. 

 

Genau hierauf werde sich die nächsten Kolumnen beziehen. Tatsächlich zusammenwirkende, effiziente Regularien von Amts wegen gibt es meiner Ansicht nach nicht mehr.