3-Wetter-Taft …

Wer kennt den Begriff nicht:  3 WETTER TAFT …

Wie lange gibt es diesen Begriff eigentlich schon?  Henkel hat hier in den 80ern richtig Gas gegeben und einen der erfolgreichsten  Werbespots dargestellt, die es in der Szene gab.  Das Spray wurde in den 80ern neu aufgelegt und machte ab dato Karriere.     Die coole, sexy Businessfrau, die in Ihrem Privatjet um die Welt fliegt und den Tag zu einem Business-Welterlebnis macht – zumindest für den Zuschauer.  Das ganze wurde begleitet mit den Worten:

„Hamburg, 8.30 Uhr, wieder mal Regen. Perfekter Halt fürs Haar – Drei Wetter Taft. Zwischenstopp München, es ist ziemlich windig. Perfekter Sitz – Drei Wetter Taft. Weiterflug nach Rom, die Sonne brennt. Perfekter Schutz – Drei Wetter Taft.“ 

Was Viele nicht wissen:  Das Spray gab es schon seit den 50ern und war einst nur den Friseuren vorbehalten.  In den 50ern benutzt man erstmals für die Handlung, Haarspray auf den Kopf zu sprühe das Verb “taften”.  “Ich tafte mein Haar” hieß nichts anderes als das Haar haltbar machen und gegen Umwelteinflüsse zu schützen.  “taften” ist tatsächlich ein deutsches Verb, was meiner Ansicht nach leider in Vergessenheit geraten ist. Was machte das Produkt denn so populär?  

Es war nicht nur die Werbung (zugegebenermaßen machte diese gar nicht wenig aus).  Es war vielmehr auch die Rezeptur, welche ich tatsächlich während meiner Henkel-Zeit einmal selber rühren durfte (d.h. unter Anwendungstechniker §herstellen” .-)). Das Produkt war eines der ersten Aerosole am Markt und damit schon mal innovativ.  Zudem nässte es nicht und ließ sich sehr gut auskämmen. Es war aber im Kernpunkt auf einen wirklich sensorisch optimalen Halt für die damaligen “Betonfrisuren” abgestimmt. Gute Friseur mussten   damals toupieren können.  Konnte man eben nicht gut toupieren, so versuchte man, die mangelnden, handwerklichen  Defizite  durch Haarspray zu kompensieren.  Genau für diese Handwerks Pfuscher musste der Anwendungstechniker (das sind jene Chemiker, die sehr praxisnahe entwickeln) sich ins Zeug legen.  Und das ist eben mit 3-Wetter-Taft erstmals richtig gut gelungen.  

In den 50ern geboren und in den 80ern berühmt geworden, in dem das Produkt nun direkt an den Endkonsumenten verkauft wurde.  Was viele nicht wissen:  Das Produkt war damals schone eine Kooperation der Wella und Henkel.  Man erkannte sehr sehr früh, dass der Friseur  – das Handwerk – nicht ewig die Zukunft für die Industrie sein wird. Viele prominente Gesichter durften seither für das Taft aus dem Jet stetigen.  In der Bekanntesten war wohl Heidi K.. 

Hat sich an den Anforderungen an ei Haarspray/Haarlack bis heute eigentlich etwas geändert? Ich glaube, dass sich an der handwerklichen Anforderung rein gar nichts geändert hat:

  • Sehr gute, feine Versprühbarkeit ohne zu nässen.
  • Sehr gute Verteilbarkeit
  • Sehr guter Halt bei gleichsam guter Auskämmbarkeit.
  • Sehr gute, leichte Auswaschbarkeit.  

Zwischenzeitlich wurde der begriff Haarlack immer lauter.  Letztlich fing man sogar an, zwischen Haarlack und Haarspray zu unterscheiden. Haarlack sei dabei die stärkere Form von Haarspray und nicht so gut auskämmbar und auswaschbar. Die Wahrheit:  In der Anwendungstechnik gab es eigentlich nie einen Unterschied zwischen Haarlack und Haarspray.  Eigentlich war der Haarlack nichts weiter als eine weniger anspruchsvolle Rezeptur, die sich eben nicht so gut auskämmen und  auswaschen ließ. Kein Kunststück, aber halt für jede Firma leicht am Markt zu platzieren.  Marketing war und ist eben eine wirklich nicht zu unterschätzende Macht, von der eben gerade Friseure mittlerweile fast mehr beherrscht werden als der Endkonsument. 

In der Gegenwart und insbesondere für die Zukunft wird die Latte der Entwicklung aber für Haarsprays noch einmal ein ganzes stück höher gelegt:

Liebe Friseure, liebe Kollegen:  Seid Euch bitte jetzt schon zu 100,0% darüber bewusst, dass es das Aerosol-Haarsprays nicht mehr sooo lange geben wird.  Es sind einfach Umweltbomben.  Selbst mit den neueren Butan-Propan-Treibgas-Gemischen wird die Umweltbelastung durch diese Kandidaten des Stylings für die Zukunft nicht zufriedenstellend eingedämmt.  Unsere neue Regierung wird hier vmtl. eh noch sensibler vorgehen.   

Wir werden also an Haarsprays weiter und forciert entwickeln, die völlig ohne Treibgas auskommen und den bezeichneten Eigenschaften so nahe wie möglich kommen – aber – mit der Einstellung der Aersol-Haarsprays wird es erst einmal zu einem Rückschritt kommen, der dann durch den Fortschritt wieder eingeholt werden muss.    Aber keine Angst:  Modernes Marketing und Greenwashing werden uns das Leben schon nicht zu schwer machen .-). Im Worst case kommt die Mode der Zukunft völlig ohne Haarspray aus und es wird zu einer Unsitte, zu taften.  Aber wie die Raucher-Sucht, so wird wohl auch das Taften soooo schnell nicht tot zu kriegen sein.  

Wer über das Haarspray und die Geschichte des Stylings mehr erfahren will, dem empfehle ich am nächste Wochenende unser kostenfreies Webinar hierzu zu besuchen.  Hier geht es um keine Werbung – ich lade Euch lediglich zu einer Zeitreise und einem technisch-neutralen Verständnis  rund um das Styling ein (kurze PM zum Erhalt eines links reicht).

 

Gruß

OB

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Webinare nun immer Samstags …

 

Hallo Liebe Community,

 

Unsere Webinare im Rahmen der bpc academy finden ab nun immer Samstags statt.

Aufgrund der weiter fortschreitenden Atomisierung der Friseurbetriebe und der daraus resultierenden Arbeitslast der Inhaber ist es innerhalb der Woche kaum möglich, effizient und lernmotiviert eine Community zusammenzufinden.    

Insofern weichen wir von nun an auf das Wochenende aus.

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Gruß

 

 

 

 

 

Oliver Brabänder

Wilkommen zur Geurtstunde des bpc community BLOG

Hallo Liebe Community,

 

Aus UNVERBLÜMT, aus HYPOGEN und vielen direkten Kontakten sind wir über Facebook zusammengekommen.  

Gerne würde ich mit dem Kern unserer Community diesen Blog als Insider-Forum beleben.

Kommentiert gerne frei in diesen Post, was Euch auf dem herzen liegt und lasst uns gerne daraus etwas produktives entwickeln .-)

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Gruß

OB